Künstliche Intelligenz: Größeres Potential als die Dampfmaschine

Die Studie “Notes from the frontier: Modeling impact of AI on the world economy” des McKinsey Global Institute untersucht, wie sich die Nutzung von KI-Technologien auf die globale Weltwirtschaft auswirken – über Länder und Branchen hinweg.

Nach Prognosen des McKinsey Global Institute kann Künstliche Intelligenz das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis 2030 zusätzlich um durchschnittlich 1,2 Prozentpunkte pro Jahr steigern. KI übertrifft somit den jährlichen Wachstumseffekt, den seinerzeit Dampfmaschinen (0,3 Prozentpunkte), Industrieroboter (0,4 Prozentpunkte) und die Verbreitung der Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT, 0,6 Prozentpunkte) erzielten. Insgesamt ist mit Künstlicher Intelligenz bis 2030 ein zusätzlicher globaler Wertschöpfungsbeitrag in Höhe von 13 Billionen US-Dollar möglich. Die Ergebnisse sind Teil der Studie “Notes from the frontier: Modeling impact of AI on the world economy”. Befragt wurden 3.000 Unternehmen aus 14 Branchen.

Deutschland mit leicht überdurchschnittlichen Wachstumsmöglichkeiten
Zum KI-getriebenen Produktivitätswachstum tragen unterschiedliche Mikro- und Makro-Faktoren bei, etwa die Adaptionsgeschwindigkeit von KI-Technologie durch Unternehmen oder die Arbeitsmarktstruktur eines Landes. Mit einem möglichen zusätzlichen BIP-Wachstum von 1,3 Prozentpunkten liegt Deutschland leicht über dem Durchschnitt und gleichauf mit China, aber hinter den USA (1,5 Prozentpunkte) und Schweden (1,7 Prozentpunkte). Da sich das Produktivitätswachstum tendenziell verlangsamt, sind Länder wie Deutschland, Frankreich oder Kanada besonders gefordert, die Wertschöpfungspotenziale von KI zu nutzen. „Deutschland verfügt über genügend Kapazitäten, um Innovation in großem Maßstab realisieren und die Vermarktung von KI-Lösungen beschleunigen zu können. Nachlegen müssen wir bei den Investitionen im Bereich Forschung und Entwicklung”, beurteilt Peter Breuer die hiesige Entwicklung. Er verweist auf China: Dort liege das zusätzliche BIP-Wachstumspotenzial auch bei 1,3 Prozentpunkten pro Jahr, doch China verfüge über ein ungleich höheres Investitionspotenzial. Daneben flossen 2017 bereits 48 Prozent der weltweiten Investitionen für AI-Startups (15,2 Milliarden US-Dollar) in chinesische Gründungen.

Der große Umbruch – Wie Künstliche Intelligenz unsere Gesellschaft verändert

Zweiter Teil der Doku aus der ARD Mediathek: Ranga Yogeshwar reist zu den Hotspots der Forschung auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz in Europa, den USA und China. Was kommt auf uns zu? Wie wird Künstliche Intelligenz unsere Arbeitswelt und unseren Alltag verändern?

Der große Umbruch – Wie Künstliche Intelligenz unseren Alltag verändert

Aktuelle Doku aus der ARD Mediathek: Ranga Yogeshwar reist zu den Hotspots der Forschung auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz in Europa, den USA und China. Was kommt auf uns zu? Wie wird Künstliche Intelligenz unsere Arbeitswelt und unseren Alltag verändern?

Fakultät Technik der Hochschule Pforzheim verankert KI in der Lehre

 Durch Verabschiedung der „Strategie Künstliche Intelligenz“ der Bundesregierung sollen bis 2025 drei Milliarden Euro in die Forschung und Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI) fließen. Längst hat auch die Hochschule Pforzheim die Zukunftstechnologie fest in Lehre und Forschung verankert. Im 2017 neu eingerichteten Master-Studiengang „Mechatronische Systementwicklung“ (MMS) werden den Studierenden die Wahlpflichtmodule „Künstliche Intelligenz“ und „Robotik“ angeboten. Zusätzlich wird in 2019 eine neue Professur für Robotik und Künstliche Intelligenz besetzt. Selbstlernende kooperative Roboter in der Industrie, Serviceroboter in Medizintechnik und Haushalt oder intelligente Fahrzeugsysteme – Entwicklungen wie diese rücken an der Fakultät für Technik immer stärker in den Fokus.

Als erste wissenschaftliche Einrichtung europaweit verfügt die Hochschule Pforzheim seit Anfang November 2018 über den neu auf den Markt gekommenen KI-Roboter „Vector“ des amerikanischen Herstellers Anki. Der intelligente Roboter fährt auf Ketten, hat ein Display für die Gesichtsmimik, erkennt die Menschen in seiner Umgebung und ist in der Lage, mit ihnen zu kommunizieren. Er verfügt über eine hochauflösende Kamera mit 120 Grad-Bildwinkel, einen Laserscanner, Berührungssensoren sowie vier Mikrofone. In der Grundfunktion kann der Roboter Fragen beantworten, Rechenaufgaben lösen oder auf Anweisung Fotos aufnehmen. „Unsere Studierenden erweitern die Grundkenntnisse des Roboters aktuell um ein Vielfaches. Beispielsweise wollen wir ihm das Malen und Schreiben beibringen. Das Ergebnis dieser Projektarbeit werden wir 2019 im Rahmen des bundesweiten Aktionstags ‚Girls‘ Day‘ auch im Bundeskanzleramt präsentieren“, so MMS-Studiengangleiter Prof. Dr.-Ing. Mike Barth.

Quelle: Pressemeldung der Hochschule Pforzheim

Bundesregierung beschäftigt sich mit Künstlicher Intelligenz

Die Bundesregierung entwickelt Eckpunkte für eine Strategie zum Thema Künstliche Intelligenz, die im Herbst verabschiedet werden soll. Das sagt Bundeskanzlerin Merkel in ihrem neuen Video-Podcast. “Wir Deutschen haben eine gute Forschungsgrundlage und beschäftigen uns seit Jahrzehnten mit der Künstlichen Intelligenz”, sagt Merkel. Ein Ziel der Bundesregierung sei es, gute Forscher in Deutschland zu halten und sie mit den wirtschaftlichen Anwendungen der Künstlichen Intelligenz in Verbindung zu bringen.

Künstliche Intelligenz brauche man in nahezu allen Bereichen der Wirtschaft, der Arbeit und auch zu Hause. Es gehe aber nicht um eine Konkurrenz zwischen Mensch und Maschine, sagt die Kanzlerin, “die Maschinen haben weiter dem Menschen zu dienen”. Es sei wichtig, “den Menschen im Blick zu haben” – und zu verhindern, “dass durch die große Zunahme von Daten, die uns zur Verfügung stehen, kein Missbrauch betrieben wird”.

Am Mittwoch kommt zum ersten Mal der Kabinettausschuss Digitalisierung zusammen. Darin will die Bundesregierung ihre Arbeit zu diesem wichtigen Thema bündeln und fokussieren.

Quelle: Pressemeldung der Bundesregierung vom 23. Juni 2018