Deutsche offen für Organe aus dem 3D-Drucker

Das Warten auf ein Spenderorgan könnte in Zukunft obsolet werden, stattdessen werden benötigte Organe ganz einfach im 3D-Drucker hergestellt. Die absolute Mehrheit der befragten Deutschen (70%) hätte damit kein Problem. Auch der permanente Körperscan, bei dem Bluthochdruck, Puls und Hormonhaushalt gemessen und Auskunft über den aktuellen Gesundheitsstatus gegeben wird, stößt bei mehr als der Hälfte der Befragten auf Akzeptanz, ähnlich sieht es bei Nanobots aus: Mini-Roboter, die in menschliche Adern eingebracht werden, um dort Zellen zu reparieren. Zurückhaltender zeigen sich die Befragten dagegen bei den Punkten DNA-Hacking und Chips im Gehirn – nur jeder Dritte würde von der Möglichkeit Gebrauch machen, sein Erbgut am Computer zu verändern oder durch ein Gehirn-»Upgrade« Konzentration, Kreativität oder Intelligenz zu verbessern. Bei den weiblichen Befragten ließ sich allgemein mehr Zurückhaltung für sämtliche technologischen Optimierungen des eigenen Körpers feststellen. Mit steigendem Alter der Befragten nimmt zudem die Zustimmung zu Organen aus dem 3D-Drucker sukzessive ab: in der Altersgruppe über 60 Jahren wären nur noch knapp 50 Prozent mit dieser Technologie einverstanden.

Das ergab eine Studie zum Zukunftsprojekt »Homo Digitalis« von BR, ARTE und dem Stuttgarter Fraunhofer IAO. Über 22 000 Teilnehmende aus Deutschland und Frankreich hatten in einem Online-Test ihre Akzeptanz gegenüber neuen Technologien getestet.

Quelle: Pressemeldung des Fraunhofer IAO vom 22.05.2018

Audiostreaming überholt CD

Die Zeitenwende auf dem deutschen Tonträgermarkt ist gekommen: Im ersten Halbjahr 2018 hat Audio-Streaming (+35,2%) die CD überholt und ist mit 47,8 Prozent Marktanteil nun größtes Umsatzsegment. Seit Ende der 1980er Jahre, also fast 30 Jahre lang, war die sogenannte Silberscheibe das dominierende Musikformat gewesen. Inzwischen liegt sie bei einem Marktanteil von 34,4 Prozent, ihr Umsatz ist gegenüber dem ersten Halbjahr 2017 um 24,5 Prozent zurückgegangen. Auch Downloads waren weiter rückläufig (-23,4%) und kommen auf einen Marktanteil von nur noch 8,5 Prozent.

Das Verhältnis von physischem und digitalem Geschäft hat sich dadurch in der ersten Hälfte 2018 im Vergleich zum vorigen Jahr nun umgekehrt: Physische Tonträger (CDs, DVDs, Vinyl-LPs) liegen bei 41,1 Prozent, das Digitalgeschäft bei 58,9 Prozent.

2018 mehr Umsatz mit Audio-Streaming als mit CDs

Quelle: Pressemeldung des Bundesverband Musikindustrie e.V.

Postbank Digitalstudie 2018 – Internetnutzung in Deutschland

Die Deutschen verbringen immer mehr Zeit im Internet: 46,2 Stunden sind sie wöchentlich online. Das sind über drei Stunden mehr als im Vorjahr (2017: 42,8 Stunden) und über fünf Stunden mehr als die durchschnittliche Wochenarbeitszeit eines Vollzeitangestellten. Auf der Arbeit wird das World Wide Web im Schnitt nur 2,6 Stunden für berufliche Zwecke genutzt. Dafür wird im Büro immer häufiger ein Blick aufs Smartphone geworfen, um zum Beispiel neue Nachrichten auf WhatsApp, Snapchat und Co. zu prüfen. Jüngere Menschen zwischen 18 und 34 Jahren, die sogenannten Digital Natives, sind sogar noch zwölf Stunden länger im Netz unterwegs als der Durchschnitt und bringen es auf rund 58 Stunden wöchentlich. Dies sind Ergebnisse der Postbank Digitalstudie 2018, für die mehr als 3.000 Bundesbürger repräsentativ gefragt wurden.

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Modernisierung der Berufsausbildung

Der Hauptausschuss des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) hat die Teilnovellierung der industriellen Metall- und Elektroberufe und des Mechatronikers zum 1. August 2018 beschlossen. Damit sind die Sozialpartner der Metall- und Elektro-Industrie (M+E) einen wichtigen Schritt vorangekommen, ihre Berufe rasch und in einem „Agilen Verfahren“ für die Anforderungen der Digitalisierung und von Industrie 4.0 fit zu machen.

Die Sozialpartner reagieren mit der Anpassung der Berufsbilder auf sich dynamisch verändernde Berufsanforderungen. Um die industrielle Produktion zukunftsfest zu gestalten, sind qualifizierte Fachkräfte der wesentliche Schlüssel.

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Innovation Council im Bundeskanzleramt

Im Bundeskanzleramt ist im Mai 2018 erstmals das Innovation Council der Beauftragten der Bundesregierung für Digitalisierung, Staatsministerin Dorothee Bär zusammengetreten. Es wird von politischer Seite von Dorothee Bär geleitet und von Wirtschaftsseite von dem Investor Frank Thelen.

„Fast jede Industrie wird in den nächsten 10 Jahren durch neue Technologien wie KI, 3D-Druck, Blockchain und viele mehr tiefgreifend verändert. Bisher kommt keiner der neuen digitalen Weltmarktführer aus Deutschland. Dies zu ändern ist eine große Herausforderung und erfordert eine vertrauensvolle und effektive Zusammenarbeit von Wirtschaft und Politik. Mit Dorothee Bär haben wir nun endlich eine Digitalministerin, die den Ernst der Lage erkannt hat und entschlossen handeln will. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit“, so Frank Thelen.

Das Council setzt sich aus ausgewählten Akteuren aus dem Bereich der Startups und etablierter Unternehmen zusammen. Es hat die Aufgabe, frühzeitig neue Herausforderungen der Digitalisierung zu identifizieren und Anregungen aus dem Startup- und Wirtschaftsbereich ungefiltert in die Politik zu bringen.

Dorothee Bär dazu: „Wir müssen unsere eigenen Stärken ausspielen. Bislang starren wir noch zu oft wie das Kaninchen auf die Schlange ins Silicon Valley oder nach Shenzen. Deshalb der Mix von Startups und etablierten Unternehmen, damit wir die Vorteile beider Unternehmenskulturen kombinieren können.“

Das Innovation Council wird sich mindestens zweimal jährlich treffen und dazu auch externe Gäste einladen, um immer neue Impulse zu erhalten.

Quelle: Pressemeldung der Bundesregierung vom 17. Mai 2018